20.06.2023

Deutschlandticket als Jobticket

Arbeitgeber können ihren Arbeitnehmern das seit dem 01.05.2023 angebotene Deutschlandticket als Jobticket kostenlos oder vergünstigt über¬lassen oder die Anschaffungskosten des Arbeit¬nehmers bezuschussen. Es gelten die bisherigen Vorschriften zur Steuerbefreiung und Steuerpauschalierung für Jobtickets.

Die Bundesregierung hat mit Wirkung zum 01.05.2023 das Deutschlandticket als Nachfolger des von Juni bis August 2022 geltenden 9­-Euro­-Tickets eingeführt. Es kostet aktuell 49 € pro Monat und ist im Abonnement monatlich kündbar. Dadurch sollen insbesondere auch Arbeitnehmer aufgrund der Inflation und Energiekrise einen Anreiz erhalten, ihren Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln des Personennahverkehrs aufzusuchen.
Da das Deutschlandticket auf den Regionalver­kehr beschränkt ist, kann es als Jobticket genutzt werden. Der Arbeitgeber kann dem Arbeitnehmer zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn einen Zuschuss zu dessen Anschaffungskosten für das Deutschlandticket gewähren oder das Jobticket unentgeltlich oder verbilligt überlassen. Der geld­werte Vorteil bleibt lohnsteuerfrei, unabhängig vom tatsächlichen beruflichen Nutzungsumfang. In der Folge mindert der Vorteil den Werbungskostenabzug (Entfernungspauschale) des Arbeitnehmers.
Der Arbeitgeber kann anstelle der Steuerfreistellung eine Steuerpauschalierung mit 25 % Lohnsteuer zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer durchfüh­ren. Dadurch behält der Arbeitnehmer seinen vollen Werbungskostenabzug.
Wird das Jobticket nicht zusätzlich zum ohne­hin geschuldeten Arbeitslohn gewährt, bleibt es im Rahmen der 50­-Euro­ Sachbezugsfreigrenze steuerfrei. Ist die Freigrenze bereits durch andere Sachbezüge ausgeschöpft, kommt auch hier eine Steuerpauscha­lierung mit 15 % oder 25 % Lohnsteuer in Betracht.
Gut zu wissen: Das Deutschlandticket soll nicht als 49­-Euro­-Ticket bezeichnet werden, damit sich die Nut­zenden nicht an den Preis gewöhnen. Eine Preiserhö­hung könnte es bereits im Jahr 2024 geben, da Bund und Länder den Preis jährlich neu bestimmen können.

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